Die Schützenkompanie
Der Traditionsverein
In keinem anderen Land blüht das Schützenwesen so wie bei uns in Tirol. Entstanden aus dem angebotenen Bedürfnis zur Wehrhaftigkeit, bewährt in der Landesverteidigung, wird es auch in Friedenszeiten weiter gepflegt. Zu allen Zeiten treffen sich Tiroler gerne zum Scheibenschießen, und das "Kaiserschießen" war ein Fest für alle Tiroler Schützen, wenn es galt, Schützenkönig zu werden und damit den Preis des Kaisers zu erringen. Aus den Trommlern und Pfeifern, die die Schützen begleiteten, gingen unsere Musikkapellen hervor.
Noch heute dürfen in keinem Umzug, bei keiner Prozession die Schützen fehlen. Die rote Farbe der Tiroler Schützenröcke ist wahrscheinlich schon Jahrhunderte alt. Als die Türkengefahr um 1600 einen Einfall in Tirol befürchten ließ, bekamen die Schützen neue Uniformen aus weißem und roten Stoff, also in den seit 1205 gültigen Landesfarben. Nach alter Tradition tragen die Schützen auf dem Hut zur Spielhahnfeder noch eine Rosmarinfeder und ein rotes Nagele, ein Zeichen für den festlichen Anlaß, zu dem sie ausgerückt sind.
Besonders seit ihrer Bewährung im Tiroler Freiheitskampf stellen die bewaffneten Schützen die "Ehrenkumpanei" in der Fronleichnamsprozession und schießen nach jeder Evangelienlesung die Ehrensalve.
Das Schützenwesen in Kitzbühel besteht seit dem 15.Jhdt. Bis 1918 wurden sie auch zur militärischen Landesverteidigung (Standschützen) herangezogen. Heute als Traditionskörper Teil der geistigen und zivilen Landesverteidigung zur Wahrung und zum Schutz "tirolischer Identität". Zuletzt neu aufgestellt am 21.6.1959 unter Schützenhauptmann Adolf Nagiller. Die Kompanieführung wird alle drei Jahre "geheim" gewählt.