Aktuelles vom Verein
1876 wurde in Kitzbühel der erste Militär - Veteranen Verein gegründet.
Damit begann eine Vereinsgeschichte, die sich 2016 zum 140 Male jährte.
Nach den Anfängen in der Monarchie und der Vereinstätigkeit in der ersten Republik wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg im heutigen Österreich die Kameradschaftstradition wieder aufgenommen. Eine Schicksalsgmeinschaft
von Menschen, die den grauenvollen Krieg überlebt hatte, gab sich ein Ziel und gründete einen überparteilichen Kameradschaftsbund, der sich zur Demokratie bekennt und dessen oberste Maxime " Friede in Freiheit " ist.
Zeitlos gültige Werte wie Heimatverbundenheit, Kameradschaft, Toleranz und Völkerverständigung sind zu pflegen.
Gemeinschaften, wie unsere Kameradschaften werden so, meine ich, in den nächsten Jahren immer mehr an
Bedeutung gewinnen
Unsere besonderen Zielsetzungen sind:
Wahrung überlieferter Traditionen, Erhaltung heimischen Brauchtums rund um den kirchlichen und weltlichen
Festkalender, Pflege der Kameradschaft untereinander, gemeinsames Eintreten für den Frieden.
Auch Nächstenliebe und Geselligkeit dürfen nicht verloren gehen.
Geschichte der Kameradschaft Kitzbühel
Kriegsveteranenverbände gibt es in Europa seit ca. 300 Jahren. Sie übernahmen die Aufgabe, Kriegsversehrte und Hinterbliebene von Gefallenen zu unterstützen und eine würdige Bestattung für mittellose Kameraden sicherzustellen.
1876 wurde der Kitzbüheler Veteranenverein gegründet.
Er umfasste außer Stadt und Land Kitzbühel auch die Gemeinden Aurach, Jochberg, Schwendt, Kössen, Kirchberg
Aschau, Brixen und Westendorf.
Die konstituierende Sitzung fand am 26. März statt
" Der Bote für Tirol und Vorarlberg " berichtete darüber:
In dem mit dem Bildnisse seiner Majestät unseres allerhöchsten Kriegsherrn gezierten Saale beim Oberaigner
( heute Hotel " Goldener Greif " Familie Harisch ) versammelten sich nahezu 250 Mann, die sich aus den Gemeinden des hiesigen politischen Bezirks immatrikulieren ließen. Nach vorgenommener Verlesung, Prüfung und
Richtigstellung der entworfenen Statuten wurde zur Wahl der Vorstehung geschritten. Das Resultat darf wohl
allgemein befriedigen. Es wurden nachstehende im k.k.-Heer gediente Männer einstimmig gewählt. Zum Vorstand
Eduard Steffan, k.k.-Hauptmann i. P. Zum Vorstandsstellvertreter Johann Preisinger, Glaser und Spenglermeister.
Zum Schriftführer Anton Palm, Aushilfsbeamter der hiesigenk.k.- Bezirkshauptmannschaft. Zum Kassier Josef Hirtl,
Hausbesitzer und Handelsmann.
Die teilweise gewählten und teilweise von den Gemeindefraktionen zu wählenden Ausschussmitglieder verteilen
sich:
Kitzbühel Stadt und Land 7, Aurach 1, Jochberg 2, Schwendt 1, Kössen 2, Kirchberg 2, Aschau 1, Brixen 2 und Westendorf 2...
Mit einem dreimaligen begeisterten Hoch auf seine Majestät den Kaiserwurde die Versammlung um vier Uhr nachmittags geschlossen... ( Zitiert nach " Kitzbüheler Anzeiger" vom 16. Mai 1976 )
Das Protektorat über den Kitzbüheler Veteranenverein übernahm Reichsgraf Karl Wenzel Emil von Lamberg.
Im Verlauf der folgenden Jahre lösten sich nach und nach die einzelnen Gemeinden des Bizirkes aus dem Kitzbüheler Verein und bildeten eigenständige Ortsgruppen.
Eine der ersten war Jochberg ( 1879 ). Eine der letzten Kirchberg ( 1896 )
1884 kam es auf Veranlassungdes Innsbrucker " Kronprinz - Erzherzog - Rudolf - Veteranenvereines " zum
Zusammenschluss eines großen Teils der Tiroler und Vorarlberger Bezirks - und Ortsgruppen. Der Innsbrucker Verein
übernahm dabei die Funktion eines Dachverbandes.
Im November 1918, unmittelbar nach Kriegsende und dem Zusammenbruch der Monarchie, bildeten Kitzbüheler Bürger entsprechend dem Vorbild der früheren " patriotischen Hilfsvereine ein Komitee zur Unterstützung von
Kriegsheimkehrern. An dieser Initiative waren neben anderen Personen auch der seit 1917 in Kitzbühel lebende
Arbeiterdichter Alfons Petzold maßgeblich beteiligt.
Am 28. November 1920 veranstalteten die Gemeinden Kitzbühel Stadt und Land eine " Dank und Ehrentag " für die Kriegsheimkehrer aus dem ersten Weltkrieg. Das ´Festprogramm erstreckte sich über den ganzen Tag bis tief in die Nacht hinein und die Bevölkerung nahm daran regen Anteil. Der Tiroler Volksbote vom 2. Dezember berichtet
darüber : Um 10.00 Uhr fand der Einzug der Heimkehrer, begleitet von den Gemeindevertretungen von Stadt
und Land, von den Spitzen der hiesigen Behörden, der Geistlichkeit und eine Zahl anmutiger Marketenderinnen in die geschmückte Stadtpfarrkirche statt. Im Zuge gewährten wir hinter dem Zuge der Invaliden, deren Antlitz vielfach den Stempel tiefer Leiden trug, einen anderen Zug: die Hinterbliebenen derjenigen, die nicht mehr in die Heimat
zurückkehrten...
Bei diesem " Dank und Ehrentag " für die Heimkehrer hielt Feldpater Mathias Ortner eine viel beachtete Ansprache.
Anlässlich des 140-jährigen Jubiläums der Kameradschaft Kitzbühel am 10. Juli 2016 wurde das neu restaurierte Fahnenband mit seinem Namen geweiht.
Die Spenderin diese Fahnenbandes war unser Mitglied Frau Maria Luxner.